728-nach 1904
Vièrge Apollinaire
Vièrge Apollinaire
Ernst Deger pinxt./[Joseph Keller sc.]
27/22
13/7,7
Die in ihrer Zeit berühmte Madonna aus der Apollinariskirche in Remagen scheint nach 1904, wie der Titel des Stichs nahelegt, eigens für Frankreich herausgegeben worden zu sein. Wenn auch das vorher übliche Erscheinungsbild von Titel und Künstlerangaben nicht fortgeführt wird, fehlt nicht den Herausgeber, den Düsseldorfer Verein. Die Nummerierung 728 lässt vermuten, dass es zwischen der höchsten Nummer 716 im Kupferstich-Katalog 1935 und diesem Stich 728 weitere zehn bislang unbekannte Stiche (717 – 727) geben kann. Der auf dem Blatt mit „Vièrge Apollinaire“ wiedergegebene Titel scheint in Langform „La Vièrge de l’église du Mont St. Apollinaire“ zu lauten, wie Appell 1880, 212, zeigt. Keller hatte die Platte bereits 1857 gestochen (vgl. Andrea Rönz, Joseph von Keller (1811-1873), Kupferstecher. In: Portal Rheinische Geschichte. http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/K/Seiten/JosephvonKeller.aspx (14.11.2017)). Maria trägt das nackte Jesuskind auf ihrem rechten Arm. Jesus schmiegt sich vertrauensvoll an seine Mutter. Dargestellt wird Maria auf dem Remagener Fresko als heilige Jungfrau (lang herabhängendes Haar, keine Kopfbedeckung). Über ihrem Rock trägt sie einen himmelblauen Mantel, der sie als Himmelskönigin vorstellt. Sie steht auf einer Steinplatte, vor der Pflanzen zu erkennen sind: u.a. eine rote Rose, die auf den Tod des Erlösers verweist, ein Veilchen, das die Demut der Gottesmutter betont. Der Stich stellt Maria auf eine Wolke, die über einem Himmelskörper (Mond ?) schwebt. Umgeben ist sie von sieben Putti.
Brönner 2005, 47: Maria und Joseph über den seitlichen Altären im Chor von St. Apollinaris